Speiseröhre

Funktion

Die Aufgabe der Speiseröhre besteht im aktiven Transport von flüssigen und festen Speisen in den Magen, wobei drei Engen überwunden werden:

  1. Oberer Speiseröhrenmund
  2. Kreuzung auf Höhe der Luftröhrengabelung
  3. Durchtritt durch das Zwerchfell

Lage

Speiseröhre

Die Speiseröhre erstreckt sich vom Kehlkopf bis zum Übergang in den Magen. Sie ist etwa 25 bis 30 cm lang und verläuft im Brustbereich hinter der Luftröhre und vor der Wirbelsäule.

Erkrankungen der Speiseröhre

Im Folgenden finden Sie die Ursachen, Diagnosen, Symptome, Indikationen und operative Therapien folgender Erkrankungen der Speiseröhre:

Divertikel

Divertikel

Ursache
Divertikel sind pathologische Ausstülpungen der gesamten Wand eines Hohlorgans (echte Divertikel) oder nur der inneren Schichten bedingt durch eine Muskellücke (falsche Divertikel). Divertikel können an allen Abschnitten des Magen-Darmtraktes auftreten.
Eine besondere Herausforderung sind Divertikelerkrankungen der Speiseröhre. Die meisten Divertikel befinden im Halsbereich der Speiseröhre, gefolgt von den Lokalisationen im Brustbereich und in Zwerchfellhöhe (epiphrenische Divertikel). Divertikel können unterschiedliche Entstehungsmechanismen haben. Dies gilt es im Einzelfall genauer abzuklären.

Symptome
Schluckstörungen, da die Speise zum Teil im Divertikel festsitzt, Erbrechen unverdauter Nahrung, Regurgitation (Zurückströmen), Globusgefühl (Völlegefühl im Hals). Übler Mundgeruch resultiert häufig aus alten, festliegenden und zersetzten Speiseresten.

Diagnostik
Kontrastmittelschluck mit Röntgenbildgebung, Speiseröhrenspiegelung.

Indikation zur chirurgischen Behandlung
Divertikel der Speiseröhre sollten operativ behandelt werden, da sie spontan immer größer werden und zunehmend zu Komplikationen führen können (spontane Ruptur, Blutung). Der Druck auf die Speiseröhre kann zu Schluckstörungen führen. Manchmal bilden sich entzündliche Fisteln zu den umliegenden Organen aus. "Verschlucken" mit Übertritt von Speisen in die Luftröhre ist häufig.
Umstritten ist, ob sich ein bösartiger Tumor bei sehr langer Laufzeit der Erkrankung im Divertikel entwickeln kann.

Operative Therapie
Divertikel im Halsbereich:
Die Abtragung eines Ösophagusdivertikels erfolgt immer in Vollnarkose. Der Schnitt zur Freilegung des krankhaften Befundes erfolgt am Vorderrand der schrägen Halsmuskulatur. Bei der Präparation der Speiseröhre muss der Stimmbandnerv dargestellt und geschont werden. Die Abtragung des Blindsackes erfolgt entweder mit der Schere und mit anschließender Längsnaht der Speiseröhre oder mit einem speziellen Klammernahtgerät.

Divertikel im mittleren und unteren Bereich der Speiseröhre:
Zur Entfernung von Divertikeln im mittleren Abschnitt der Speiseröhre ist die Eröffnung des Brustraumes oft notwendig. Das Divertikel kann in der Regel mit einem Klammernahtgerät sicher abgetragen werden. Der Verschluss des Brustkorbes erfolgt schichtweise nach Einlage einer Thoraxdrainage.

Komplikationen
Die wichtigste Komplikation bei der Operation von Divertikeln im Bereich der Halsspeiseröhre ist die Verletzung des Stimmbandnervs (Recurrensparese). Die Komplikation wird bei unter fünf Prozent der Eingriffe beobachtet. Da der Eingriff nur auf einer Seite erfolgt, resultiert eine Schädigung des Nervus Recurrens in der Regel nur einseitig. Da der Nerv nur sehr selten komplett durchtrennt wird, sondern durch die Präparation und Manipulation des Chirurgen gereizt wird, ist diese Funktionsstörung (Heiserkeit) meist nach einigen Wochen oder Monaten vollständig rückläufig.
Seltenere Komplikationen sind die Nachblutung oder die Nahtinsuffizienz. Nachblutungen werden in der Regel durch Austritt von Frischblut über die eingelegten Drainagen entdeckt. Eine Anastomoseninsuffizienz kommt sehr selten durch eine unvollständige Heilung der (Klammer-)Naht zustande und führt zum Austritt von Speichel in das umliegende Gewebe. Kann die Öffnung nicht spontan abwartend durch Einlage einer Drainage zur Abheilung gebracht werden, muss das Loch chirurgisch versorgt werden. Eine seltene Komplikation besteht in der narbigen Verengung der Speiseröhre nach Abtragung des Divertikels (Stenose). Dabei kann es zur gestörten Nahrungspassage kommen. Diese Stenosen können in aller Regel mit einer endoskopischen Aufdehnung (Bougierung) behandelt werden.

Nachsorge
Nach der erfolgreichen Operation erfolgen eine kurzfristige Überwachung im Intensivbereich oder einem Aufwachraum sowie eine regelmäßige Kontrolle der Wunddrainagen. Bei komplikationslosem Verlauf werden die Drainagen rasch gezogen und der Kostaufbau kann zügig durchgeführt werden. In speziellen Fällen erfolgt eine Nahrungskarenz über fünf Tage mit anschließender Darstellung der Speiseröhre mittels Kontrastmittel und anschließendem Kostaufbau bei unauffälligem Verlauf.

Achalasie und essenzielle Öffnungslähmung

Ursache
Es handelt sich um eine seltene funktionelle, neuromuskuläre Erkrankung der gesamten Speisröhre durch eine Degeneration der autonomen Nervenbahnen mit Fehlen einer regulären Kontraktion der Speiseröhrenmuskulatur in Richtung Magen und einer Öffnungslähmung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Ösophagusmund) am Übergang zum Magen.

Symptome
Schluckbeschwerden, oft ausgeprägter bei flüssiger als fester Nahrung. Schmerzen hinter dem Brustbein, insbesondere nach dem Essen. Schlechter Atem, häufiges Verschlucken mit Lungenentzündung als Komplikation.

Diagnose
Kontrastmittelschluck mit Röntgenbildgebung unter Durchleuchtung. Endoskopie und Endosonographie, gegebenenfalls mit Gewebeentnahme zum Tumorausschluss. Manometrie mit Messung des Sphinkterdruckes (Schließmuskel).

Indikation
Die Therapie der Wahl besteht in einer medikamentösen Therapie und in der schonenden, sich mehrmals wiederholenden endoskopischen Erweiterung (Dilatation) des Ösophagusmundes. Bleiben jedoch wiederholte Dehnungen ohne den gewünschten Erfolg, so ist eine Operation indiziert. Auch in unklaren Fällen muss gegebenenfalls operiert werden, denn hinter der Verengung kann sich auch eine bösartige Geschwulst bilden.

Operative Therapie
Ziel der Operation ist eine erleichterte Passage der Speise in den Magen.

Mit der Kardiamyotomie (Myotomie: operative Durchtrennung eines Muskels) wird nach einer Eröffnung des Oberbauches der Übergang von der Speiseröhre in den Magen freigelegt und ein von der Speiseröhre in den Magen übergreifender Schnitt durch die Muskulatur unter Schonung der Schleimhaut durchgeführt. Der verengte Muskelring wird so erweitert.

Anschließend wird der obere Magenanteil zirkulär um die Inzision (operativer Einschnitt) gewickelt und an der Magenvorderwand befestigt (Fundoplicatio). Die Operation kann an unserer Klinik auch mit der Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt werden.

Komplikationen
Bei einer unentdeckten oder ungenügend behandelten Achalasie besteht im Langzeitverlauf ein erhöhtes Risiko der Entstehung eines Speiseröhrenkrebses. Risiken der konservativen Dilatationstherapie sind die Perforation der Speiseröhrenwand. Bei einer operativen Therapie besteht das kleine Risiko einer Verletzung des Nervus vagus. In einigen Fällen kommt es zu einem ungenügenden Verschluss des unteren Ösophagusmundes und zur Refluxkrankheit mit Sodbrennen.

Nachsorge
Aufgrund des erhöhten Karzinomrisikos empfiehlt sich eine regelmäßige endoskopische Nachkontrolle der Speiseröhre und des Magens mit Gewebeentnahmen bei auffälligen Befunden.

Refluxkrankheit und Refluxösophagitis

Ursache
Bei der Refluxkrankheit handelt es sich um chronische Beschwerden mit Schmerzen im Oberbauch, ausgelöst durch einen erhöhten Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre aufgrund eines Versagens des Verschlussmechanismus des unteren Ösophagusmundes. Bei der Refluxösophagitis führt der permanente Rückfluss von Magensäure zu Defekten in der Schleimhaut und zur entzündlichen Schleimhautreaktion. Ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung leiden an der Refluxkrankheit, nur zehn Prozent davon entwickeln eine Refluxösophagitis.
 
Symptome
Sodbrennen oder saures Aufstoßen beim Bücken oder in Rückenlage. Schluckstörungen, Schmerzen im oberen Mittelbauch.
 
Diagnostik
Die Diagnose der Refluxkrankheit wird endoskopisch gestellt. Dabei wird der Schweregrad der Schleimhautveränderungen beurteilt. Bei auffälliger Schleimhaut erfolgt eine Gewebeprobe zum Ausschluss eines Barrett-Ösophagus (hochgradige Veränderung der Schleimhaut mit Zellumbau, Metaplasie), manchmal der Entstehung von Atypien oder sogar eines Tumors. Zudem sollten eine 24-Stunden-pH-Metrie und eine Manometrie durchgeführt werden.

Operative Therapie
Die Therapie der Refluxkrankheit oder Refluxösophagitis beruht zuerst vor allem auf konservativen Maßnahmen wie der Einnahme von kleineren Mahlzeiten, der Gewichtsreduktion oder dem Verzicht auf Rauchen, Alkohol oder säurehaltigen Getränken. Nachts kann das Hochstellen vom Kopfende des Bettes zu einer Verbesserung der Beschwerden führen. Zusätzlich werden säureblockierende Medikamente wie Protonenpumpenhemmer oder H2-Blocker eingesetzt.
Die Indikation zum operativen Vorgehen wird beim Versagen der konservativen Therapie mit fortbestehenden Beschwerden, bei Schleimhautläsionen mit schweren Zellatypien (Barrett-Ösophagus) und bei nicht abheilenden Geschwüren der Schleimhaut und narbigen Verengungen gestellt.
Ziel der operativen Therapie ist immer die Verhinderung des übermäßigen Rückflusses von Mageninhalt in die Speisröhre. Sie wird heute in spezialisierten Zentren und beim geeigneten Patienten fast immer mit der Schlüssellochtechnik (Laparoskopie) durchgeführt. Im Vordergrund steht die so genannte 360 Grad (vollständige) Fundoplicatio (nach Nissen und Rosetti). Hierbei wird eine kleine Magenmanschette zirkulär um den untersten Anteil der Speiseröhre gelegt und Naht-fixiert. Daraus resultiert ein muskelbedingter Ventileffekt auf die Speiseröhre. Zudem wird der krankhaft erweiterte Zwerchfelldurchtritt der Speiseröhre mittels raffenden Nähten verengt. Häufig schließt sich eine Fixation des Magens an das Zwerchfell an. Dies verhindert ein Hochgleiten in die Brusthöhle.

Liegen in den Gewebeproben der Speiseröhrenschleimhaut schwere Zellatypien (Metaplasie, Dysplasie, sog. Barrett-Ösophagus) oder nicht therapierbare Schleimhautulzerationen vor, ist aufgrund der deutlich erhöhten Gefahr einer malignen (bösartigen) Entartung die Entfernung des unteren Anteils der Speiseröhre zu erwägen. Dies geschieht in der Regel unter Eröffnung des oberen Anteils der Bauchhöhle. Der befallene Anteil wird entfernt und der Magen neu an die Speiseröhre angenäht. Eine Eröffnung der Brusthöhle (Thorakotomie) ist meist nicht nötig. Diese Fälle sind selten und immer ist eine enge Absprache und Kooperation mit den Internisten und Pathologen zur Festlegung dieser Sonderindikation erforderlich.

Komplikationen
Wichtigste Komplikationen der ungenügend therapierten Refluxösophagitis sind die narbigen Verengungen der Speiseröhre mit eingeschränkter Nahrungsmittelpassage oder die Ausbildung eines so genannten Endobrachyösophagus (Barrett-Ösophagus) mit einem deutlich erhöhten Risiko der malignen Entartung (neun bis 14 Prozent). Beim chirurgischen Vorgehen liegt die Wahrscheinlichkeit der Beschwerdefreiheit nach dem Eingriff bei ca. 80-85 Prozent. Ein Rezidiv (Rückfall) tritt in zwei bis fünf Prozent der Fälle auf. Bei einer zu eng angelegten Magenmanschette kann es zu einer gestörten Nahrungspassage mit Erbrechen kommen. Hier kann meist eine Besserung durch endoskopische Bougierung erreicht werden oder die Magenmanschette muss neu angelegt werden.
 
Nachsorge
Postoperativ erfolgt eine kurzfristige Überwachung der Herz-Kreislaufsituation in einem Aufwachraum mit zügiger Verlegung auf die Normal-Station. Häufig wird zur Schienung der Speiseröhre eine Magensonde verwendet, welche am ersten postoperativen Tag gezogen werden kann. Danach erfolgt ein rascher Kostaufbau mit flüssiger, breiiger und fester Kost. Wir empfehlen im weiteren Verlauf endoskopische Nachsorgeuntersuchungen mit Beurteilung der Schleimhautverhältnisse Bei entsprechendem Therapieerfolg können die Medikamente zur Säurehemmung im postoperativen Verlauf vollständig abgesetzt werden.

Verletzungen der Speiseröhre

Ursache
Verletzungen der Speiseröhre kommen durch Gegenstände (geschluckte Fremdkörper, Endoskopie), Stichverletzungen, beim Thoraxtrauma oder durch Verätzung mit Säure oder Lauge zustande. Seltenere Ursache ist das Boerhaave-Syndrom. Hierbei kommt es durch extrem starkes Erbrechen nach einem reichhaltigen Essen und Alkoholgenuss zu einem Riss der Speiseröhre.

Symptome
Starke Schmerzen im Brustkorb, Bluterbrechen, Schluckstörungen, Atemnot, Fieber, Pneumothorax.

Diagnostik
Kontrastmittelschluck mit Röntgenkontrolle, eventuell Spiegelung der Speiseröhre.

Indikation
Generell gilt: je schneller die (chirurgische) Versorgung, je besser die Überlebensrate. Die Diagnose einer Verletzung der Speiseröhre wird mittels Kontrastmitteldarstellung oder endoskopisch gestellt. Kleinere Verletzungen ohne Entzündung des umgebenden Gewebes können konservativ mit einer Nahrungskarenz und einer Ernährung über einen venösen Zugang, antibiotischer Abschirmung und gegebenenfalls der Einlage einer Drainage ins Wundgebiet angegangen werden.


Bei einer Säure- oder einer Laugenverletzung muss eine ausgedehnte Spülung der Speiseröhre und des Magens mit reichlich Wasser erfolgen. Zusätzliche medikamentöse Maßnahmen (Steroide und Antibiotika) verhindern ein übermäßiges Anschwellen der Schleimhaut oder eine Infektion.


Besteht eine größere Verletzung der Speiseröhre mit einer kompletten Perforation und ausgedehnter Umgebungsentzündung, muss häufig ein chirurgisches Vorgehen gewählt werden. Verletzungen mit Perforation der Speiseröhre unterhalb des Zwerchfells und Austritt von Speichel und Magensaft in die freie Bauchhöhle führen sofort zum "akuten Abdomen" und verlangen ein rasches chirurgisches Vorgehen.

Operative Therapie
Die Wahl des chirurgischen Vorgehens richtet sich nach der Lokalisation der Verletzung. Bei Verletzungen im oberen Bereich der Speiseröhre muss ein Zugang im Halsbereich oder eine Eröffnung der Brusthöhle gewählt werden. Verletzungen im untersten Abschnitt der Speiseröhre können mit einer Eröffnung des oberen Bauchraumes angegangen werden.

Kleinere und frische Verletzungen können durch eine lokale Naht therapiert werden, ausgedehntere Befunde mit Umgebungsentzündung verlangen oft ein radikaleres Vorgehen mit einer Entfernung der betroffenen Anteile der Speiseröhre und evt. Ausleitung einer Speiseröhrenfistel im Halsbereich.

Die Ernährung kann dann vorübergehend über eine durch die Bauchhaut eingelegte Ernährungssonde in den Zwölffingerdarm erfolgen. Nach vollständigem Abheilen der Entzündung, in der Regel nach drei bis sechs Monaten kann eine Wiederherstellung der Kontinuität mit einem Magenhochzug oder einem Dickdarminterponat erfolgen (siehe Ösophaguskarzinom).

Komplikationen
Die Komplikationen können, vor allem bei größeren Verletzungen mit ausgedehnter Umgebungsbeteiligung, erheblich sein. Die Mediastinitis (Entzündung des Brustfelles) hat eine ernste Prognose mit einer Sterberate von bis zu 50 Prozent. Verätzungen können zum Glottisödem mit Atemnot und Erstickungsgefahr führen. Die chirurgischen Komplikationen werden im Detail im Abschnitt "Tumore der Speiseröhre" erläutert. Entscheidend ist die rasche Behandlung in einem spezialisierten Zentrum.

Nachsorge
Verletzungen der Speiseröhre mit Perforation und chirurgischer Versorgung führen in den meisten Fällen zu einem längeren Intensivaufenthalt. Im Vordergrund stehen häufig Probleme der Beatmung, Folgekrankheiten in der Lunge und eine mögliche Keimbesiedelung. Mit dem Schweregrad der Erkrankung steigt auch die Dauer der Rehabilitation. Patienten mit Halsfistel brauchen nach Entlassung eine engmaschige hausärztliche Betreuung. Die Wiederherstellungsoperation wird detailliert im Abschnitt "Tumore der Speiseröhre" beschrieben werden.

Ösophagustumore

Ursachen und Indikationen
Gutartige Tumore der Speiseröhre wie das Leiomyom, Hämangiom oder Fibrom sind selten. Eine definitive Abgrenzung zu einem bösartigen Tumor ist häufig unzuverlässig. Deshalb werden auch gutartige Tumore meist chirurgisch entfernt. Alternativ kann bei gesicherter Diagnose und kleinem Befund ein endoskopisches Vorgehen gewählt werden. Bösartige Tumore können entsprechend ihrer histologischen Merkmale in Plattenepithel- und Adenokarzinome unterteilt werden. Als Risikofaktoren für die Entstehung eines Ösophaguskarzinoms gelten der Genuss von konzentriertem Alkohol und das Rauchen. Das Barrett-Syndrom als Folge einer Refluxösophagitis bildet die Grundlage für die Entstehung eines Adenokarzinoms. Aufgrund unspezifischer Schluckstörungen werden bösartige Tumoren häufig erst spät entdeckt.


Die Diagnose wird vor allem mit Hilfe einer Spiegelung gestellt, die histologische Sicherung mit Entnahme von Gewebe aus dem Tumor durchgeführt. Zur Vervollständigung der Abklärung (Tumorstaging) wird eine Endosonographie zur Bestimmung der Tiefenausdehnung sowie gelegentlich eine Kontrastmitteldarstellung zur Bestimmung der Längsausdehnung durchgeführt. Die Computertomographie der Brusthöhle und der Bauchhöhle bei Verdacht auf eine Absiedelung in die Leber komplettiert die Diagnostik. Nur bei klinischem oder radiologischem Hinweis auf eine Absiedelung in den Knochen wird die Skelettszintigrafie durchgeführt.

Grundsätzlich ist bei jedem bösartigen Tumor oder dem Verdacht hierauf die Indikation und Möglichkeit einer Resektion zu überprüfen, sofern der Tumor nicht schon gestreut hat (Metastasen) oder eine andere schwere Allgemeinerkrankung (z.B. Leberzirrhose) die Operation zu risikoreich macht. Hat der Tumor allerdings eine bestimmte Größe und Tiefenausdehnung erreicht, wird vor dem chirurgischen Eingriff eine neoadjuvanten Radio- Chemotherapie zur Größenreduktion des Tumors durchgeführt.

Operative Therapie
Das chirurgische Vorgehen richtet sich nach der Lokalisation und Ausdehnung des Tumors. Gutartige Tumore, welche häufig in das Lumen der Speiseröhre hineinwachsen, werden lokal abgetragen, sofern sie nicht endoskopisch entfernt werden können. Danach wird die Speiseröhre übernäht.

Bösartige Tumore werden radikal entfernt, das heißt, die gesamte befallene Speiseröhre wird mit einem genügenden Sicherheitsabstand entfernt. Häufig beginnt die Operation mit der Eröffnung der Bauchhöhle (Laparotomie) über einen oberen Querschnitt. Nach Ausschluss einer Aussaat in die Leber (Metastasierung) oder in die Bauchorgane erfolgt die Darstellung des Magens und des unteren Speiseröhrenanteils durch das Zwerchfell hindurch. Oft gelingt es bei sehr weit unten in der Speiseröhre gelegenen Tumore, sie über den Bauchschnitt zu entfernen. Gelegentlich erfolgt zudem ein Halsschnitt (kollarer Zugang) und die gesamte Speiseröhre kann mobilisiert und entfernt werden. Bei Tumoren im mittleren Bereich der Speiseröhre muss zur sicheren Mobilisation und radikalen Entfernung des Tumors der Brustraum zusätzlich eröffnet werden.

Erst wenn sichergestellt ist, dass der Tumor vollständig entfernt werden kann, wird die Speiseröhre entfernt. Als Speiseröhrenersatz bietet sich bei guter Durchblutung der Magen an. Wenn der Magen nicht verwendet werden kann, kommt eine Interposition des Dickdarms (Koloninterponat) zur Anwendung. Zur Verfügung stehen der rechte Dickdarmabschnitt oder das Querkolon mit einem linksseitigen Kolonanteil. Entscheidend für die Wahl des Dickdarmabschnittes sind die Durchblutungsverhältnisse.

Der ausgewählte Kolonanteil wird dann so präpariert, dass er an einem Gefäßstiel in die Brusthöhle verlegt und oben an die verbliebene Speiseröhre und unten an den Restmagen angenäht werden kann. Selten kann das Interponat auch durch Dünndarmanteile erfolgen. Der Patient verlässt den Operationssaal unter anderem mit einer Magensonde und Drainagen in der Brust- und Bauchhöhle.

Komplikationen
Die gefürchtetste Komplikation der chirurgischen Versorgung ist die Nahtinsuffizienz. Dabei kommt es zu einer Leckage mit Austritt von Flüssigkeiten oder Speise in das Umgebungsgewebe und einer mehr oder minder ausgeprägten Umgebungsentzündung. Kleine Leckagen können mit Einlage einer Drainage von innen durch die Speiseröhre oder von außen durch die Haut zur Abheilung gebracht werden. Größere Leckagen mit einer vital bedrohenden Entzündung müssen chirurgisch versorgt werden. Dabei wird der hochgezogene Magenschlauch oder der Dickdarmanteil entfernt (Diskontinuitätsoperation) und der obere Speiseröhrenstumpf als Schleimfistel im Halsbereich nach außen abgeleitet. Zusätzlich erfolgt die Einlage einer Ernährungssonde durch die Haut in den Zwölffingerdarm zur enteralen Ernährung. Nach vollständiger Abheilung der Wunden, in der Regel drei Monate nach der Operation, kann eine Wiederherstellung der Kontinuität mit entweder einem Dickdarm- oder seltener einem Dünndarminterponat durchgeführt werden.
 
Nachsorge
Postoperativ erfolgt die Verlegung des Patienten auf der Intensivstation. Das Hauptaugenmerk richtet sich auf die Herz-Kreislaufstabilisation sowie Überwachung der Atemorgane und Einstellung der Schmerztherapie. Nach erfolgter Stabilisierung wird der Patient auf eine periphere Abteilung verlegt. Dort stehen die Mobilisation und der Kostaufbau im Vordergrund. Eventuell kann die Dichtigkeit der Nähte mit einer Röntgenkontrastuntersuchung überprüft werden. Bei kompliziertem Verlauf erfolgt die Ernährung zudem über venöse Zugänge (parenterale Ernährung). Die Drainage wird je nach Fördermenge entfernt, in der Regel kann ab dem dritten postoperativen Tag damit begonnen werden. Nach Abheilung der Wunde kann der Patient ambulant weiterbetreut werden. Die Nachsorge richtet sich dann nach der Grundkrankheit. Mit regelmäßigen Computertomographien und gegebenenfalls Spiegelungen wird ein Tumorrezidiv ausgeschlossen. Bei bösartigen Tumoren kann sich je nach Tumorausdehnung eine Chemotherapie anschließen.

Magen

Funktion

Magen

Der Magen hat zwei Hauptfunktionen. Er ist das erste Verdauungsorgan, dient als Reservoir der aufgenommenen Nahrung und befördert mit seiner motorischen Funktion die zerkleinerten Lebensmittelbestandteile in den nachgeschalteten Zwölffingerdarm.

Lage

Der Magen ist der Speiseröhre (Oesophagus) nachgeschaltet und liegt unterhalb des Zwerchfells. Er ist eine Ausweitung des Verdauungsschlauches links im Oberbauch zwischen Leber und Milz. Nach hinten liegt er auf der Bauchspeicheldrüse.

Erkrankungen des Magens

Im Folgenden finden Sie die Ursachen, Diagnosen, Symptome, Indikationen und operative Therapien folgender Erkrankungen des Magens:

Magentumore

Ursache und Diagnose
Gutartige Magentumore sind selten, bösartige häufiger. Die Symptome und die Diagnostik sind ähnlich. Ein bösartiger Tumor kann häufig erst im entfernten Präparat sicher ausgeschlossen werden. Für die Entstehung bösartiger Tumore werden verschiedene Faktoren verantwortlich gemacht. Die genauen Ursachen sind noch unbekannt. Die Beschwerden der Patienten sind unspezifisch, um 50 Prozent der Patienten sind symptomfrei. Andere leiden unter Schluckbeschwerden, ungewollter Gewichtsabnahme, Anämie, Schmerzen hinter dem Brustbein, saurem Aufstoßen, Heiserkeit und Husten. Die Diagnose erfolgt oft erst spät durch die Magenspiegelung mit Mehrfachentnahme von Gewebe aus den betroffenen Arealen. Mithilfe der Endosonographie können die Eindringtiefe sowie ein Befall der unmittelbar anliegenden Lymphknoten bestimmt werden. Nach der Diagnosesicherung erfolgt die Abklärung der Nachbarorgane mit einer Computertomographie, um mögliche Absiedelungen in umgebende Lymphknoten, Leber oder Lunge ausschließen bzw. nachweisen zu können. Die Bestimmung der Tumormarker im Blutserum dient zur Verlaufskontrolle und sollte vor der Operation erfolgen.

Indikation
Nach abgeschlossener Abklärung kann das chirurgische Vorgehen geplant werden. Das Vorgehen kann in kurativer (vollständige Entfernung des Tumors) oder, wenn die Geschwulst nicht vollständig abgetragen werden kann, in palliativer Absicht (symptomorientiert, z.B. Magenbypass) gewählt werden.

Magen - operative Therapie

Operative Therapie
Kann die Geschwulst vollständig entfernt werden, wird in aller Regel eine Magenteil- oder eine vollständige Entfernung des Magens durchgeführt. Die Entscheidung für das jeweilige Vorgehen wird maßgeblich beeinflusst durch die Lokalisation der Geschwulst. Mitentscheidend für den Erfolg der Operation ist die vollständige Entfernung der Lymphknoten im Lymphabflussgebiet. Die Eröffnung der Bauchhöhle erfolgt meist über einen Querschnitt.

Nach der Magen(teil)entfernung wird ein Dünndarmabschnitt (Jejunum) als sogenannte Y-Roux oder Krückstock Anastomose an den Restmagen oder untersten Anteil der Speiseröhre genäht. (Anastomose: operativ hergestellte künstliche Verbindung zwischen Hohlräumen). Die Naht erfolgt entweder als Handnaht oder maschinell.

Kann die Geschwulst wider Erwarten nicht vollständig entfernt werden, z.B. aufgrund eines fortgeschrittenen Einwachsens in die umliegenden Organe oder Absiedelung in andere Organe (insbesondere Leber, Lunge), und hat der Patient eine gestörte Nahrungsmittelpassage, kann ein sogenannter Magen-Bypass angelegt werden. Dabei wird im Gesunden oberhalb der Geschwulst eine Dünndarmschlinge so an den Magen angenäht, dass die Nahrungsmittel die durch den Tumor bedingte Engstelle umgehen können.

Komplikationen
Seltene Komplikationen nach Operationen sind Undichtigkeiten der Nähte (Anastomoseninsuffizienzen), welche je nach ihrem Ausmaß unterschiedlich behandelt werden. Häufiger nach Eingriffen im Bereich des Oberbauches ist die so genannte Magen-darmatonie. Durch die operative Manipulation wird die durch den Magendarmtrakt selbst gesteuerte Bewegung gestört. Dies bedeutet einen fehlenden Weitertransport von Nahrungssekreten und der aufgenommen Speise. Für den Patienten resultiert dadurch eine längere Nahrungskarenz und die Notwendigkeit einer Magensonde. Dieser unangenehme Zustand erfordert aber keine weitere medizinische Maßnahme und wird durch die wiedereinsetzende Darmbewegung beendet. Bei vollständiger Entfernung des Magens wird vor allem die fehlende Speicherfunktion bedeutsam. So wird dem Patienten postoperativ die Aufnahme von mehreren kleineren Mahlzeiten (fünf bis acht) über den Tag verteilt empfohlen. Auch kann es nach der Aufnahme von größeren Mengen an Kohlenhydraten zu Übelkeit und Durchfällen kommen. Nach einer Umstellungsphase können aber die meisten Patienten ihr Körpergewicht stabil halten. Ein Verbot bestimmter Nahrungsmittel ist postoperativ nicht notwendig.

Nachsorge
Postoperativ erfolgt die Überwachung des Patienten im Aufwachraum oder auf der Intensivstation. Nach Verlegung auf eine periphere Station werden die eingelegten Wunddrainagen entfernt. Auch die über die Nase in den Dünndarm vorgeschobene Sonde wird im weiteren Verlauf gezogen. Dies ist allerdings zeitlich von der Darmbewegung abhängig (s.o.). Die Nachsorge beruht auf regelmäßigen Spiegelungen des Restmagens sowie auf bildgebenden Verfahren zum Ausschluss einer Tumorabsiedelung in den benachbarten Organen mittels Computertomographie oder Bauchultraschall. Die Tumormarker im Blutserum dienen vor allem als Verlaufsparameter und geben wichtige Informationen über das Auftreten eines Tumorrezidives.

Akute und chronische Gastritis

Ursache, Indikation und Therapie
Die Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut und kann entweder akut oder chronisch sein. Selten kann eine Gastritis die Folge einer anderen Erkrankung wie zum Beispiel einer Tuberkulose oder eines Morbus Crohn sein.

Symptome
Chronische Gastritiden sind häufig symptomlos, gelegentlich geht die Erkrankung mit epigastrischen Schmerzen, Übelkeit, Blähungen oder Appetitlosigkeit einher.

Diagnose

Die Diagnose wird mittels Magenspiegelung und Untersuchung von Gewebeproben gestellt.

Indikation
Eine Operationsindikation besteht in der Regel nicht, die Therapie erfolgt medikamentös mit Protonenpumpenhemmern, um die Magensäureproduktion zu hemmen oder einer Kombinationstherapie mit Antibiotika bei nachgewiesenem Helicobacter pylori. Bei der erosiven Gastritis mit Bluterbrechen durch Geschwürsbildung können die Schleimhautläsionen mit Laserkoagulation oder Unterspritzung endoskopisch gestillt werden. Nur in ganz seltenen Fällen, wenn eine Blutung nicht gestillt werden kann, erfolgt die Magenteilentfernung.

Ulcus ventriculi / Magengeschwüre

Ursache
Das Ulcus (Magengeschwür) ist ein umschriebener Defekt der Magenwand, entstanden aus einem Missverhältnis von übermäßiger Säureproduktion und ungenügenden schleimhautschützenden Faktoren. Häufige Ursachen sind vor allem ein Befall der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori, regelmäßiger Mediakmentenkonsum, übermäßiger Genuss von Kaffee oder Alkohol sowie auch Stress.

Symptome
Hauptsymptom ist der diffuse Sofortschmerz im mittleren Oberbauch unmittelbar nach oder der Spätschmerz ein bis zwei Stunden nach Nahrungsaufnahme. Weitere unspezifische Symptome sind ein Druck- und Völlegefühl, Übelkeit und Inappetenz.

Diagnose
Die Diagnose erfolgt vor allem durch eine ausführliche Anamnese (Vorgeschichte einer Krankheit) und körperliche Untersuchung. Mit der Magenspiegelung (Gastroskopie) wird die Verdachtsdiagnose bestätigt, Gewebeproben sind obligat, da sich hinter jedem Ulcus ein Tumor verstecken kann. Kann kein Tumor nachgewiesen werden, ist der erste Therapieversuch konservativ. Neben dem Meiden von Kaffee, Alkohol und Nikotin sollten magenschleimhautschädigende Medikamente (insbesondere einige Schmerzmittel) abgesetzt werden. Zudem werden Medikamente, so genannte Protonenpumpenhemmer, eingesetzt, welche die Säureproduktion hemmen. Beim Nachweis eines Helicobacters muss eine antibiotische Kombinationstherapie zur Eradikation angesetzt werden.

Indikation
Die Indikation zur Operation besteht nur bei einem Verdacht auf einen Magendurchbruch, bei einer mit der Magenspiegelung nicht stillbaren Blutung aus dem Ulcus sowie bei hochgradigem Verdacht auf ein Tumorleiden. Eine relative Operationsindikation ist bei einem nicht abheilenden oder wiederauftretenden Ulcus sowie bei einem Riesenulcus gegeben. Insgesamt sind heute nur noch wenige Magengeschwüre operationsbedürftig.

Operative Therapie
Therapie der Wahl bei der Ulcusperforation ist das frühzeitige lokale Ausschneiden des Ulcus mit Übernähung der Magenwand. Der Zugang zum Ulcus erfolgt meist über einen Querschnitt im Oberbauch. Liegt das Ulcus anatomisch günstig an der Magenvorderwand, kann dieser Eingriff mit der Schlüssellochtechnik (Laparoskopie) durchgeführt werden.

Magengeschwür - operative Therapie

Ist das Ulcus zu groß, die Perforation älter als wenige Stunden, oder liegt das Ulcus anatomisch ungünstig, muss ein offenes Vorgehen gewählt werden. Bei der Magenteilresektion nach Billroth I wird der Magen am Übergang zum Zwölffingerdarm abgesetzt. Der befallene Magenabschnitt wird dann entfernt und der verbleibende Restmagen wieder direkt an den Zwölffingerdarm genäht.

Magengeschwür - operative Therapie

Bei der Magenteilresektion nach Billroth II wird der befallene Magen wie bei der Operation nach Billroth I abgesetzt, jedoch wird eine Dünndarmschlinge des mittleren Dünndarmes an den Restmagens angenäht. Alternativ erfolgt eine Wiederherstellung der Nahrungspassage über eine Dünndarmschlinge nach der so genannten Y- Roux- Rekonstruktion.

Komplikationen
Schwerwiegende Komplikationen des Ulcus sind die akute oder chronische Blutung aus Gefäßstümpfen im Ulcusgrund, die Durchwanderung sämtlicher Wandschichten oder das Einwachsen in ein Nachbarorgan, z.B. die Bauchspeicheldrüse. Weiter besteht ein erhöhtes Risiko der Entartung zum Krebsgeschwür. Risiken bei der chirurgischen Versorgung sind die Nahtinsuffizienz mit dem Austreten von Mageninhalt in die Bauchhöhle und selten Magenentleerungsstörungen. Eine Langzeitkomplikation vor allem bei der Billroth I Operation ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines bösartigen Tumors im Bereich der Naht. Zudem kann ein Ulcus, wenn die auslösenden Faktoren nicht ausgeschaltet werden, jederzeit an anderer Stelle erneut auftreten.

Nachsorge
Konservativ wie auch chirurgisch angegangene Ulcera müssen regelmäßig mittels Magenspiegelung nachkontrolliert werden. Heilt ein Ulcus drei Monate nach Beginn der Therapie nicht ab, muss ein bösartiges Leiden aggressiv mit erneuten Gewebeproben ausgeschlossen und ein chirurgisches Vorgehen gewählt werden.

Blutungen im Magen

Ursache, Symptome, Diagnostik, Indikation und Therapie
Häufigste Ursachen einer Magenblutung sind das Magenulcus, eine erosive Gastritis, ein bösartiger Tumor oder Fremdkörper. Häufigstes Symptom ist das Erbrechen von Frischblut oder durch Magensäure zersetztes Blut, das so genannte Kaffeesatzerbrechen. Unspezifische Symptome wie Übelkeit oder Schmerzen im Oberbauch können damit einhergehen. Starke Blutungen können lebensbedrohlich sein, deshalb ist jeder Patient mit einer Magenblutung überwachungspflichtig, bis eine lebensbedrohende Blutung ausgeschlossen werden kann. Die Abklärung erfolgt immer mit einer Magenspiegelung. In der gleichen Sitzung kann versucht werden, die Blutung mit blutstillenden Substanzen zu unterspritzen. Gleichzeitig erfolgt eine Gewebeentnahme des betroffenen Areals zum Nachweis von Helicobacter pylori und zum Ausschluss einer bösartigen Geschwulst. Steht die Blutung, folgt eine Kontroll-Magenspiegelung im symptomfreien Intervall. Blutet der Patient weiter, muss ein chirurgisches Vorgehen gewählt werden. Dies richtet sich nach den Befunden. Ist die Ursache eine gutartige Erkrankung, wird magenerhaltend operiert, das heißt entweder wird eine Keilresektion des Magens mit Übernähung oder eine Magenteilresektion durchgeführt. Liegt der Blutung eine bösartige Geschwulst zugrunde, muss unter Umständen und je nach Lokalisation eine vollständige Magenentfernung erfolgen. Die Nachsorge richtet sich nach der Ursache.

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