Häufige Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einem implantierbaren Hörgerät und einem CI?

Jedes Hörgerät - egal ob vollimplantierbar, teilimplantierbar oder am Ohr getragen - ist eine Hörhilfe, die das Ohr in seiner Funktion unterstützt, indem es den Schall verstärkt an das Innenohr weiterleitet. Zum Hören wird jedoch weiterhin das Innenohr benötigt, welches also in seiner Funktion zwar eingeschränkt, aber nicht ausgefallen sein darf.
Im Gegensatz dazu reizt das CI unter Umgehung des Ohres direkt den Hörnerven. Es ist somit ein Ersatz für ein nicht mehr ausreichend funktionierendes Hörorgan, d.h. es ist eine Hörprothese.

Welche Voraussetzungen müssen für die Implantation erfüllt sein?

Ein CI kommt erst dann in Frage, wenn ein konventionelles Hörgerät nicht mehr ausreicht, d.h. es muss auf dem betreffenden Ohr mindestens eine hochgradige oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit vorliegen.Des weiteren muss die Hauptursache der Hörstörung im Innenohr liegen. Dies wird in speziellen Voruntersuchungen in der Klinik abgeklärt.

Für wen ist das CI nicht geeignet?

Das CI ist nicht geeignet für Jungendliche oder Erwachsene, die seit Geburt gehörlos oder vor dem Spracherwerb ertaubt sind.

Kann ich auf einem Ohr ein CI und auf dem anderen Ohr ein Hörgerät tragen?

Ja, das ist problemlos möglich. Es kann zwar einige Tage dauern, sich an die unterschiedlichen Höreindrücke zu gewöhnen, die meisten Patienten profitieren jedoch selbst dann vom Stereo-Hören, wenn auf der Hörgeräte-Seite kein Sprachverständnis mehr vorliegt.

Kommt ein CI bei einseitiger Taubheit in Frage?

Das ist schwierig zu beantworten. Es gibt zwar inzwischen Patienten, die bei einseitiger Normalhörigkeit auf der ertaubten anderen Seite ein CI bekommen haben, die Anzahl ist aber noch gering. Grundsätzlich ist eine Verbesserung des räumlichen Hörens und des Sprachverständnisses in lauter Umgebung sowie auch die Maskierung eines eventuell vorhandenen Ohrgeräusches auf der tauben Seite zu erwarten, die Entscheidung muss jedoch unter Berücksichtigung der Erwartungshaltung individuell getroffen werden.

Bleibt das Restgehör auf dem implantierten Ohr erhalten?

Durch das Einschieben der Elektrode kann es zu Beschädigungen der filigranen anatomischen Strukturen in der Hörschnecke und somit zu einer vollständigen Ertaubung kommen. Dies ist trotz der auch in Bochum verwendeten schonenenden Operationstechniken um so wahrscheinlicher, je tiefer die Elektrode in die Cochlea eingeführt wird, da der Durchmesser der Schneckenwindung zur Spitze hin abnimmt. In der Spitze der Cochlea befinden sich jedoch die für die Wahrnehmung tiefer Töne zuständigen Nervenenden, die entscheidend zur Natürlichkeit des Klangeindrucks beitragen. Bei der klassischen CI-Indikation ist deshalb eine tiefe Elektrodeninsertion wichtiger als ein potenzieller Restgehörerhalt, einen Sonderfall stellt jedoch die sogenannte EAS dar.

Was ist "EAS" bzw. "Hybrid"?

EAS steht für Elektrisch-Akustische Stimulation und bezeichnet die gleichzeitige Versorgung ein und desselben Ohres mit einem CI und einem Hörgerät. Die EAS kommt für Patienten in Frage, die im Tieftonbereich noch ein sehr gutes Restgehör haben, im Hochtonbereich jedoch taub sind. In diesen Fällen ist es möglich, eine besonders kurze und in der Spitze besonders weiche Spezialelektrode zu verwenden, die lediglich so weit in die Cochlea eingeführt wird, dass die für die Wahrnehmung hoher Töne zuständigen Nervenenden elektrisch gereizt werden. In Verbindung mit einer speziellen OP-Technik kann so in den meisten Fällen das Restgehör im Tieftonbereich erhalten bleiben und der Tieftonhörverlust gegebenenfalls mit einem in den Sprachprozessor integrierten konventionellen Hörgerät versorgt werden. Eine sehr wichtige, in vielen Fällen jedoch nicht gegebene Voraussetzung ist allerdings, dass der Hörverlust im Tieftonbereich für die nächsten Jahre nicht weiter zunimmt.

Werde ich mit dem CI wieder normal hören?

Nein! Auch wenn es viele CI-Patienten gibt, denen man ihre Gehörlosigkeit im Gespräch unter normalen Bedingungen nicht anmerkt, so sind die Möglichkeiten des CIs doch begrenzt: Zwar können alle Patienten auch leise Geräusche wieder hören, dies bedeutet jedoch noch lange nicht, auch wieder Sprache verstehen zu können. Etwa 60 - 70 Prozent der CI-Träger sind später in der Lage zu telefonieren. Es gibt jedoch auch Patienten, die durch das Hören allein keine Sprache verstehen können. In jedem Fall ist das Hören mit dem CI erheblich anstrengender und in geräuscherfüllter Umgebung (z.B. auf dem Bahnsteig oder wenn viele Menschen durcheinander reden) ist ein Verstehen nur noch sehr eingeschränkt möglich.

Werde ich irgendwann auch wieder ohne CI hören können?

Nein! Das CI ist eine Prothese, keine Therapie. Die Patienten bleiben auch nach der Operation gehörlos.

Welche Implantate werden in Bochum verwendet?

Zur Zeit werden in Bochum die aktuellen Systeme der Firmen MED-EL, Cochlear und Advanced Bionics verwendet.